Michael Turinsky zeigt zwei Stücke:
Zuerst tanzt er in einem Stück alleine.
Er zeigt, dass er nicht frei und selbstbestimmt ist.
Dann tanzen 4 nicht behinderte Tänzer.
Dabei spielen Körper und Lust eine Rolle.
Doppelabend Heteronomous male & My Body, your pleasure von Michael Turinsky, Österreich
Dampfzentrale | 20 Uhr : Dauer 30 min. (Solo) & 60 min. (Gruppenstück)
Heteronom ist das Gegenteil von autonom, also von
selbstbestimmt und frei. Mit Ernst und Ironie bearbeitet der seit Geburt körperbehinderte Tänzer und Choreograf Michael Turinsky in seinem Solo Heteronomous male das Gebiet, in dem er sich als Mann und Tänzer mit einer Behinderung
bewegt: Zwischen der Situation eines Kindes und dem Zustand eines
erwachsenen Mannes, zwischen Hilflosigkeit und Eros, den Logiken eines
Körpers mit Behinderung und den Gesetzen von Gesellschaft und
Choreografie.
Choreographie/Tanz/Bühne/Text: Michael Turinsky
Musik: Ben Frost
Kostüm: Devi Saha
Assistenz: Maria Spanring
Produktion: Elisabeth Drucker
In seinem Gruppenstück My body, your pleasure überträgt Turinsky sein behinderungsspezifisches Bewegungsvokabular auf vier körperlich nicht behinderte Tänzerinnen und Tänzer und erkundet mit ihnen das zwangsläufig wackelige Verhältnis zwischen meinem Körper und deiner Lust. Traditionelle Bindungen werden gelöst, und alles wird mit allem potenziell neu verbunden: Queer Rap, behinderte Körperlichkeit, Ghetto-Ästhetik - ein womöglich holpriger, aber umso subversiverer Mix.
Konzept / Choreografische Leitung: Michael Turinsky
Choreografie Performance: Alja Ferjan, Leon Maric, Raphael Michon, Manaho Shimokawa, Michael Turinsky
Bühne: Lena Winkler-Hermaden
Kostüm: Hanna Hollmann
Licht: Veronika Mayerböck
Michael Turinsky bildete sich als Magister der Philosophie an der Universität Wien aus. Er lebt und arbeitet als Theoretiker, Choreograph und Performer in Wien. Als Performer war er in Produktionen von Bert Gstettner («S*Cargo», «Soliman*Revisited», «Tanz*Hotel All*Inclusive»), Barbara Kraus («Fuck all that shit»), Legitimate Bodies/Robin Dingemans/Mick Bryson («The point at which it last made sense») und Doris Uhlich («Ravemachine») tätig. Seine Laufbahn als Choreograph startete er 2008. International getourt wurden «heteronomous male», ein Stück zu Fremdbestimmung und Männlichkeit, welches u.a. im Rahmen von Antistatic in Bulgarien, Genf, Wien und Salzburg, sowie «my body, your pleasure», welches im HAU (Hebbel am Ufer) in Berlin gezeigt wurde.
Diese Veranstaltung wird ermöglicht durch INTPA - internationales Netz für Tanz und Performance Austria - des Tanzquartier Wien aus Mitteln des Bundeskanzleramtes Österreich und des BMEIA.
Eine gemeinsame Veranstaltung von BewegGrund und IntegrART, ein netzwerkprojekt des Migros-Kulturprozent und den Partnerfestivals.
Weitere Infos: http://michaelturinsky.org/de/
Anschliessend Publikumsdikussion mit Übersetzung in Gebärdensprache.