Einfach gesagt:
Der Titel Forme(s) de vie ist Französisch.
Es bedeutet: Lebens-Formen.
Stell dir vor: Jede Bewegung ist plötzlich anstrengend.
Zwei Menschen mit eingeschränkter Bewegung kämpfen damit.
Sie waren früher Profi-Boxer und Tänzerin.
Drei Tänzer und Tänzerinnen spielen ihre Prothesen.
Auch Film-Szenen gehören zum Stück.
Die Aufführung ist ein Erlebnis: wunderbar und zart.
«Forme(s) de vie» von Éric Minh Cuong Castaing / Shonen (Frankreich)
Mittwoch, 31. Mai 2023 | 19.30 Uhr | Festivaleröffnung durch Alec von Graffenried, Stadtpräsident Bern, danach Vorstellung um 20 Uhr | Dampfzentrale Bern
Dauer: 60 Min | ohne Sprache mit Audiodeskription | Eröffnungsrede mit Gebärdensprache-Übersetzung
-
Performanceaufnahme in der Landschaft. Eine Tänzerin in kurzärmliger grüngetönter Sportkleidung bewegt sich umschlossen von einer zweiten Tänzerin in Grau hinter ihr durch die Landschaft. Sie hat eine Hand auf den Bauch der vorderen Tänzerin gelegt, während Körper an Körper lehnt. Mit ihrem anderen Arm begleitet sie die Streckung des Arms der anderen nach vorne und umfasst ihr Handgelenk bis zur geschlossenen Hand. Der Blick der kurzhaarigen Tänzerin vorne mit den grünen Augen schweift in die Weite, während sich das Gesicht der Tänzerin in Grau hinter ihrem Körper verbirgt.
Foto: Elise Yumiko
© Elise Yumiko
Welche Gesten würdest Du beibehalten, wenn jede Bewegung zu einer Herausforderung, zu einem Kampf werden würde, der Deine ganze Aufmerksamkeit erfordert? In Forme(s) de vie knüpfen zwei Performer*innen mit eingeschränkter Mobilität, ein ehemaliger Profi-Boxer und eine Tänzerin, an ihre frühere Bewegungspraxis an. Dabei werden drei Tänzer*innen zu ihren menschlichen Prothesen und Teil einer kollektiven und intimen Choreografie. Wer führt hier wen? Fragen nach Vertrauen, Einverständnis und Selbstbestimmung werden verhandelt – manchmal als spürbarer Kraftakt, manchmal scheinbar schwerelos. Die Compagnie Shonen verknüpft Live-Performance und Film zu einem Ereignis von überwältigender Zartheit in einer sonst hoch individualisierten, wettbewerbsorientierten und technisierten Gegenwart.
Der französische Choreograf Éric Minh Cuong Castaing erhielt zunächst eine Ausbildung im Bereich der Bildenden Kunst an der Pariser École de l’image des Gobelins. Später widmete er sich dann verschiedenen Tanzformen, darunter Hip Hop, Butoh und schliesslich auch dem zeitgenössischen Tanz. Seine Compagnie Shonen entwickelt seit 2007 choreografische Arbeiten und erforscht Beziehungsmuster und Wahrnehmungsweisen von Körpern im Zeitalter neuer Technologien. Seine künstlerischen Projekte suchen stets nach Verbindungen zwischen der Kunstwelt und öffentlichen Institutionen wie Krankenhäusern, Schulen, Forschungslaboren und NGOs. Derzeit ist er assoziierter Künstler der Comédie de Valence und des ICK Amsterdam. Seine Arbeiten touren international und wurden mehrfach ausgezeichnet.
Credits
• Concepteur, chorégraphe, réalisateur: Eric Minh Cuong Castaing
Forme(s) de vie a été conçu en collaboration artistique avec Aloun Marchal Co-chorégraphe & Marine Relinger
• Co-chorégraphe: Aloun Marchal
• Dramaturge, scénariste, 1ère assistante à la réalisation & scripte : Marine Relinger
• Interprètes sur scène : Elise Argaud, Yumiko Funaya, Aloun Marchal, Kamel Messelleka, Nans Pierson, avec la participation à l’image de Martial Bucher, Soizic Carbonnel, Jeanne Colin, Yoshiko Kinoshita, Eric Minh Cuong Castaing, Annie Ode, Bruno Santilli.
• Scénographie: Anne-Sophie Turion
• Créateur sonore: Renaud Bajeux
• Lumière: Nils Doucet
• Costume: Silvia Romanelli
• Régisseur technique : Virgile Capello
• Chef opérateur vidéo : Victor Zébo
• Ingénieur du son : François charrier, Samuel Poiree
• Chef monteuse : Lucie Brux
• Etalonnage : Alexis Lambotte Label 42 studio
• Production : Claire Crova
• Administration : Lauren Laffargue
• Direction de production (films) : Scarlett
• Attachée de production et administration: Adèle Rivet
• Service civique: Agathe Bougrine
Eine gemeinsame Veranstaltung von BewegGrund und IntegrART, ein Netzwerkprojekt des Migros-Kulturprozent und den Partnerfestivals Wildwuchs Basel, Out of the Box Genf und Orme Lugano.